Berliner Ehrennadel für zwei Moabiter Kiez-Heldinnnen

Erstellt von Berliner Senatskanzlei, QM Team Moabit-Ost | Berichte

Ein großes Dankeschön an die Kiez-Heldinnen Irene Stephani und Susanne Torka

Zweimal im Jahr verleiht der Berliner Senat an verdiente Bürgerinnen und Bürger die Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement24 Berlinerinnen und Berliner erhielten dieses Jahr die Berliner Ehrennadel, weil sie sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Viele von ihnen engagieren sich bereits seit Jahrzehnten freiwillig in Vereinen, Organisationen und Initiativen, oder sie begleiten und betreuen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Die Vielzahl der Nominierungen macht deutlich, wie viele Menschen sich bürgerschaftlich in der Stadt engagieren.

Ganz besonders freut sich das QM Team Moabit-Ost über die Verleihung der Berliner Ehrennadel an Susanne Torka und Irene Stephani. Die Meisten kenne die beiden Kiezgrößen. Gerne berichten wir hier über ihre Verdienste für Moabit (Ost) und möchten uns ganz herzlich für Ihr besonderes Engagement bedanken! Am 05. Dezember wurde beiden die Ehrennadel, die Urkunde und ein Präsentkorb übergeben - selbstverständlich Corona-konform. Irene Stephani wurde höchstpersönlich von Senatorin Elke Breitenbach beim Moabiter Kinderhof besucht. Susanne Torka erhielt Ihre Anerkennung per Boten.

Irene Staphani

Im Moabiter Kinderhof am Fritz-Schloß-Park ist immer Betrieb. Die Kinder aus der Umgebung lieben es, hier ihre Freizeit zu verbringen. Eine, die weiß, was Kinder wollen und brauchen, ist Irene Stephani. Sie hat vor fast 20 Jahren den Kinderhof mitgegründet und ist eine der wenigen, die heute noch dabei sind. 

Und das alles ehrenamtlich. Denn Frau Stephani bekommt keinen Cent für ihre Arbeit. Ehrenamtlich kümmert sie sich um Gelder für die zahlreichen Projekte, auch um jene, die das Quartiersmanagement fördert. Nach ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin in einer Pankower Schule geht sie noch zwei- bis dreimal in der Woche in die Seydlitzstraße und schaut nach „ihren“ Kindern, berät die Betreuer und bastelt an Konzepten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Sie hat in den 20 Jahren hunderte Kinder mit ihren Wünschen und kleinen Sorgen kennengelernt. 

Weil sie in ihrem ersten Beruf Lehrerin war, versteht sie ganz genau, was Schulkinder brauchen. Deshalb setzt sie sich auch dafür ein, dass die Hilfe bei den Hausaufgaben im Kinderhof selbstverständlich ist. Genauso wichtig ist Irene Stephani, den Kindern aus dem Kiez Zuwendung und Aufmerksamkeit zu geben. Um ihnen besser helfen zu können, hat die Leiterin des Kinderhofs ihren Beruf an den Nagel gehängt und eine Weiterbildung zur Schulsozialpädagogin abgeschlossen.

Und als wäre dies nicht genug, engagiert sich Irene Stephani auch noch im Quartiersrat. Dort setzt sie sich unter anderem dafür ein, dass die Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen besser zusammenarbeiten. 

Manch einer kennt Irene Stephani aber noch in ihren beiden anderen Ehrenämtern: sie singt im Chor der Moabiter Erlöser-Gemeinde mit. Auch dort stehen viele Konzert- und Proben-Termine auf dem Plan. Zudem unterstützt die Moabiterin den Mädchenfußball-Verein Moabiter FSV, nicht nur, weil ihre Tochter dort mitspielt. Irene Stephani ist eine Kiezheldin für Moabit.

 

Susanne Torka

Die studierte Landschaftsgärtnerin taucht überall dort auf, wo es um Moabit geht. Sei es als Moderatorin der VHS-Geschichtswerkstatt Tiergarten und beim Stadtteilplenum, bei der Initiative „Wem gehört Moabit?“, als Vorleserin bei der Langen Nacht des Buches, am Stand ihres Vereins beim Perlenkiezfest oder auf dem Stephanplatz. Diese Liste ließe sich ohne Mühe noch ergänzen. Fakt ist – diese zierliche Frau hat irgendwo einen Motor, der sie fortwährend antreibt und sie hat eine geheime Festplatte: denn sie weiß so ziemlich alles über Moabit.

Bei Führungen durch den Kiez hat sie so viele Fakten und Episoden parat, dass einem schwindelt. All das trägt sie mit ihren Mitstreitern auf dem Portal Moabit Online zusammen. Diese Internetseite ist sicher eine der besten, die es über einen Stadtteil gibt – als Kennerin der Materie möchte ich sagen – bundesweit. Tagtäglich werden hier Reportagen veröffentlicht, Beiträge kommentiert und Fotos eingestellt. Weil Susanne Torka das Netzwerken im Blut liegt, aktualisiert sie mit einer unermüdlichen Zuverlässigkeit den Veranstaltungskalender für Moabit. Ein Blick auf www.moabitonline.de  genügt und man weiß, was im Kiez los ist. 

Unsere Kiezheldin, dreifache Mutter, hätte mit der ehrenamtlichen Pflege der Website eigentlich genug zu tun. Aber da ist noch der B-Laden in der Lehrter Straße 27. Dort hält sie das Büro am Laufen und organisiert seit fast 20 Jahren die Sitzungen der Betroffenenvertretung – Monat für Monat. Ehrenamtlich! Susanne Torka kennt jedes Detail über städtebauliche Planungen entlang der Lehrter Straße. Wen sie zu Beratungen des B-Ladens einlädt, muss gewappnet sein, denn sie will jedes Detail wissen, dass die Bürger im Kiez betreffen könnte. 

Susanne Torka kümmert sich um die Menschen, die bei ihr Rat und Hilfe suchen. Der B-Laden ist schon lange ein Infopunkt und der Kummerkasten für den Kiez geworden. Hier wird mal eine Bleibe vermittelt, dort geholfen, ein Formular auszufüllen oder eine Einrichtung zur weiteren Unterstützung empfohlen. Zwischendurch hegt Susanne Torka die kleine Grünfläche an der Ecke Kruppstraße, bäckt Kuchen, damit vom Erlös die Miete für den Laden bezahlt werden kann, kümmert sich um Fußgängerüberwege, Verkehrsberuhigung, Spielplätze … Dass die Lehrter Straße ganz langsam wieder zu einer Wohnstraße für Mieter wird, ist auch der Kiezheldin zu verdanken.

 

Fotos folgen

Berliner Ehrennadel, Bild: Land Berlin
Irene Stephani (links) und Senatorin Elke Breitenbach (rechts) bei der Übergabe der Berliner Ehrennadel, Bildquelle/Credit: SenIAS